Waldkinder Knechtsteden e.V.

Wir sind eine Elterninitiative und betreiben als anerkannter gemeinnütziger Trägerverein unsere Waldkindertagesstätte in Dormagen.
Rund um das Kloster Knechtsteden und den Knechtstedener Busch betreuen wir Kinder ab zwei Jahren bis zur Einschulung.

Waldkinder Knechtsteden e.V.

Wir sind eine Elterninitiative und betreiben als anerkannter gemeinnütziger Trägerverein unsere Waldkindertagesstätte in Dormagen.
Rund um das Kloster Knechtsteden und den Knechtstedener Busch betreuen wir Kinder ab zwei Jahren bis zur Einschulung.

Waldkinder Knechtsteden e.V.

Wir sind eine Elterninitiative und betreiben als anerkannter gemeinnütziger Trägerverein unsere Waldkindertagesstätte in Dormagen.
Rund um das Kloster Knechtsteden und den Knechtstedener Busch betreuen wir Kinder ab zwei Jahren bis zur Einschulung.

Unsere Wald-Kita

Warum Waldkindergarten?

Die Natur ist der ideale Bewegungsraum für Kinder. Bewegung wird dabei nicht nur als Ausdruck von kindlicher Lebensfreude gesehen, sondern als Basis der Gesamtentwicklung.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, wie eng die motorische und die geistige Entwicklung miteinander verknüpft sind. Durch die Bewegungserfahrung in der Natur lernen die Kinder nicht nur ihre Umgebung, sondern auch sich selbst – ganz individuell und als Teil des großen Ganzen – intensiv wahrzunehmen.
Sie entdecken die Welt durch eigenständiges, aktives Handeln. Aus pädagogischer Sicht geht es vor allem darum, den Kindern etwas zuzutrauen. Sie dürfen auf Bäume klettern, sie dürfen „gefährliche“ Dinge ausprobieren. Auch Schnitzmesser und andere Werkzeuge sind im Waldkindergarten kein Tabu. Durch diese Erfahrungen lernen die Kinder ihre eigenen Grenzen besser kennen und stärken gleichzeitig ihr Selbstbewusstsein.
Die Kinder lernen, der Natur gegenüber achtsam zu sein und das wertzuschätzen, was sie ihnen bietet. Gespielt wird mit allem, was der Erlebnisraum Wald hergibt: Matsch und Moos, am Boden liegende Baumstämme, Stöcke und Blätter. Es wird gesungen und gelacht, geklettert und geschaukelt, gelesen und gemalt. All das, was Kinder auch im normalen Kindergarten machen – aber alles ein bisschen anders, ein bisschen freier, ein bisschen „natürlicher“.

Erleben mit allen Sinnen

Im Wald erfahren die Kinder die Natur mit allen Sinnen. Sie lauschen den Geräuschen des Waldes, sie riechen die Natur. Sie erleben den Wechsel der Jahreszeiten im wahrsten Wortsinn „hautnah“. Durch die Kälte- und Wärmereize, denen die Kinder im Laufe des Jahres ausgesetzt sind, wird das Immunsystem gestärkt. Waldkindergarten-Kinder sind gesundheitlich stabiler und haben weniger Unfälle. Und wenn sie fallen, dann tun sie das meist geschickter als ihre Altersgenossen aus dem Regelkindergarten.

Auch die Lärmbelastung und der damit verbundene Stressfaktor ist im Wald sowohl für die Kinder als auch für die Erzieher deutlich geringer als in gewöhnlichen Kindergärten. Wer schon mal ein paar Minuten in einem Kindergartenraum verbracht hat, weiß wie laut es dort tatsächlich werden kann.
Untersuchungen zeigen, dass das freie Bewegen in der Natur die motorische Entwicklung unterstützt und die Wahrnehmung schult. Auch auf die Sprachentwicklung wirkt sich die Waldpädagogik positiv aus. Weil in den meisten Waldkindergärten auf konventionelles Spielzeug verzichtet wird, müssen die Kinder sich viel häufiger über die Bedeutung und Funktion von Gegenständen sowie über das Spielgeschehen austauschen und untereinander verständigen.
Statt nur zu „konsumieren“ sind die Kinder aufgefordert, ihre eigene Kreativität zu erleben und auszuleben. Sie lernen, sich ständig auf neue Situationen einzustellen und Lösungen zu finden – alleine oder in der Gruppe.

Durch die tägliche Erfahrung in der Natur, mit ihrer biologischen Vielfalt, entwickeln sie Fürsorge und einen rücksichtsvollen Umgang – miteinander, mit der Natur und mit sich selbst…

Pädagogisches Konzept

In der konzeptionellen Arbeit und deren praktischer Umsetzung orientieren wir uns an den Vorgaben und Empfehlungen der „Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesverbände der Wald- und Naturkindergärten in Deutschland“ und des „Landesverbandes der Wald- und Naturkindergärten NRW e.V.“ Die meisten der dort beschriebenen Qualitätsmerkmale entstammen dem Ursprung der Waldkindergartenbewegung in Schweden mit dem pädagogischen Modell „I Ur och Skur“ („Bei jedem Wetter“), deren hohe Professionalität maßgeblich für alle Waldkindergärten in Europa ist.
Weil der Raum im Waldkindergarten unbegrenzt ist, erfordert die Pädagogik, dass sich Kinder und Erzieherinnen einen Rahmen an Regeln und Gewohnheiten schaffen, der konsequent eingehalten wird. Durch das tägliche Erleben entstehen fast automatisch Achtsamkeit für andere und sich selbst, Selbststeuerung und eine starke Bindung an die Gruppe.

Die sozialen Abläufe in der Gruppe sind für die Kinder sehr klar, da die Umgebung weitestgehend frei von vorgefertigtem Spielzeug ist und die Kinder deshalb ständig in Kontakt miteinander sind. Das macht einen dauerhaften Dialog notwendig. Die Kinder erlangen dadurch ein sehr gutes sprachliches Ausdrucksvermögen, das sowohl ihre „Selbstwerdung“ als auch kommunikative Konfliktlösung und andere partizipatorische Entwicklungen fördert.

Folgende Punkte sind aus dem Handbuch „Qualität im Waldkindergarten“ des Landesverbandes für Wald- und Naturkindergärten NRW e.V. (siehe Punkt 2.6.) übernommen und für uns verbindlich. Diese Verbindlichkeit lassen wir jährlich durch die Zertifizierung als anerkannter und qualifizierter Waldkindergarten durch unseren Landesverband überprüfen und bestätigen.

  • Die kleinen Gruppen und der Personalschlüssel machen es den Erzieherinnen möglich, intensiv auf die Kinder einzugehen, sie besser wahrzunehmen und in eine lebendige Kommunikation mit ihnen zu treten. Gleichzeitig erfordert die besondere Situation im Wald aber auch einen erhöhten Aufsichtsbedarf.
  • Der Wald bietet ein harmonisches und in seinen Anreizen dosiertes Angebot für ein ganzheitliches Lernen und lebendige Erfahrungen aus erster Hand.
  • Ständige Bewegungsanreize, Spiel- und Lernanlässe müssen nicht künstlich mit dem Blick der Erwachsenen geschaffen werden.
  • Die Kinder können und müssen aus sich selbst heraus aktiv werden. Definitionsfreies, nicht vorgefertigtes Spielzeug fördert Kreativität, Phantasie und soziales Lernen. Die Kinder setzen sich mit den Gesetzmäßigkeiten der Natur auseinander, passen sich an und verausgaben sich. Sie machen also authentische Erfahrungen über ihr Selbst und ihre Umwelt und können so ein gültiges Selbstbild aufbauen.
  • Die Kinder sind in der Gruppe aufeinander angewiesen. Daraus resultieren mehr Zusammenhalt, Verantwortungsgefühl, Rücksichtnahme und eine erweiterte Gruppenwahrnehmung.
  • Die Kinder erwerben ein gutes Körpergefühl.
  • Der Waldkindergarten fördert das Miteinander von Erzieherinnen und Kindern. Der Erwachsene erfährt die Grenzen des eigenen Wissens, er ist kein „Übermensch“. Darüber hinaus gewinnen die Kinder durch ihren Blick für Details, die von Erwachsenen häufig übersehen werden, Selbstvertrauen.
  • Der Waldkindergarten bietet den Kindern Rückzugsmöglichkeiten, ohne dass sie das Gruppengeschehen verlassen müssen. Die Erfahrungen, die die Kinder im Umgang miteinander machen, ermöglichen ihnen ein hohes Maß an bewusster Selbstwahrnehmung.
  • Die ständige Erfahrung der eigenen Grenzen und des eigenen Könnens sowie die Erfahrung, sich mit anderen konstruktiv auseinandersetzen zu müssen, fördern die Bereitschaft der Kinder, Konflikte verbal zu lösen und andere Meinungen zu akzeptieren.
  • Begegnungen mit Spaziergängern fördern Achtsamkeit, Spontanität und Rücksichtnahme.
  • Konstruktiver Umgang mit Langeweile, einfach mal nichts tun, sitzen, stehen und in sich gehen, Freude am Einfachen, weniger Konsum, mehr Selbstbewusstsein – all das sind Bausteine einer gestärkten Persönlichkeit, die zum Beispiel auch vor Suchtsituationen besser schützt.
  • Der wesentlich niedrigere Lärmpegel bedeutet für Kinder und Erzieherinnen deutlich weniger Stress und einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Gesundheitsprävention. Dies gilt umso mehr für U3- und Inklusionskinder.
Spielen gehört bei Mensch und Tier zum wesentlichen Teil der Kindheit. Es dient als Erfahrungsraum, in dem man sich selbst – auch in der Interaktion mit anderen – erforscht, die eigene Körperlichkeit erfährt und die Welt der Erwachsenen imitiert. Leider wird dem Spielen mit zunehmendem Alter immer weniger Wert und Zeit zugestanden. Durch Erkenntnisse der Wissenschaft wird immer klarer, dass Spielen zu den existenziellen Bedürfnissen von Kindern gehört und eine sehr effektive Form des erfahrungsbasierten Lernens ist.

Besonders das freie und selbst organisierte Spiel ist für die Entwicklung von Kindern enorm wichtig. Hier können sie eigene Welten erschaffen, Abenteuer suchen, kreativ gestalten und auf diese Weise Selbstwirksamkeit erleben. Die Kinder lernen gemeinsam, sich sozial zu organisieren, Konflikte zu lösen und mithilfe bestimmter Strategien Ziele zu erreichen. Das Besondere daran ist, dass sie sich diese Ziele selbst stecken und sich daran ausprobieren dürfen – gleichgültig, ob es darum geht, einen Baum zu erklimmen oder einen besonderen Platz im Wald zu finden. Freies Spiel schafft den Raum, um der eigenen Neugier auf die Spur zu kommen. Es stärkt die Neugier und fördert damit wiederum begeistertes Lernen. Den meisten Kindern fehlt es aber an Möglichkeiten, frei und selbst organisiert (draußen) zu spielen. In einem mehr und mehr verschulten Alltag, in dem andere Angebote und Impulse vorherrschen, gewinnen digitale Welten an Anziehungskraft.

Gemäß Artikel 31 der UN-Kinderrechtskonvention erkennen alle Vertragsstaaten das Recht des Kindes auf Spiel an. Der UN-Kinderrechtsausschuss hebt hervor, dass es freiwillig und eigenständig ausgeübt, also nicht nur durch Erwachsene angeregt werden solle. Hierfür benötigten Kinder einen überall zugänglichen, sicheren und möglichst anregenden und gestaltbaren Raum. Die räumliche Lebenswelt von Kindern hat sich in den vergangenen Jahrzehnten aber erheblich und nachteilig verändert: Selbstständiges Erkunden der häuslichen Umgebung oder gefahrloses Spielen auf Straßen, Gehwegen und Plätzen werden in unseren Städten schwieriger. Natürliche oder gestaltbare Freiflächen sind rar oder weit entfernt.

Hier bieten gerade Waldkindergärten den Raum und die Gelegenheit, die geforderten Rechte wieder mit Leben zu füllen. Neben der Erziehung und der Förderung werden auch das Bedürfnis nach Spiel und Abenteuer und den anderen unter Punkt 2 ff. erwähnten Aspekten als wichtiger Baustein in die Bildungsarbeit integriert.

In Waldkindergärten können sich die Erfahrungsräume entfalten, die den Bedürfnissen und Notwendigkeiten der Kinder in ihrem Werden entsprechen.

Richard Louv schreibt in seinem Buch „Das letzte Kind im Wald“, dass viele Störungsbilder bei Kindern auf ein „Natur-Defizit-Syndrom“ zurückzuführen seien. Das ist natürlich keine Krankheit, die je ein Arzt diagnostiziert hätte. Mittlerweile gibt es aber eine beträchtliche Zahl wissenschaftlicher Studien, die Louv Recht geben. Kindern, die keinen oder nur einen geringen Bezug zur Natur haben, fehlt etwas in ihrer Entwicklung zu einem gesunden erwachsenen Menschen.

Jon Young, Gründer und Leiter der „Wilderness Awareness School“ in den USA, drückt es so aus: „Wenn du mit der Natur verbunden bist, hast du auch eine Verbindung zu dir, deiner Familie, deinen Nachbarn und allem um dich herum. Aus diesen Verbindungen entsteht das Netz, das in allen Lebenslagen hält.“ Weiter: „Natur ist eine Geisteshaltung. In Wahrheit geht es aber gar nicht um Natur – es geht um Existenz.“

Wir möchten allen uns anvertrauten Kindern in der Waldkindertagesstätte Knechtsteden den Rahmen und die Möglichkeiten geben, bei uns im Knechtstedener Busch zu sein und zu werden. Spiel und Spaß, gerahmt von einem zugewandten Füreinander und Miteinander, sind für uns die Tore zu einem intensiven Erfahren und Lernen. Die Wirkung des pädagogischen Ansatzes des Waldkindergartens ist sehr kraftvoll. Es entsteht eine starke Verbundenheit der Kinder mit der Natur, meist auch zu sich selbst, außerdem geistige Klarheit, innere Ruhe und Besonnenheit sowie eine geschärfte Wahrnehmung. Davon profitieren die Kinder ihr ganzes Leben.

Noch einmal Jon Young: „Spielerische, sinnerfüllte Anbindung an die wilde Welt da draußen muss eine grundlegende Zutat für jede Kindheit sein. Wir können nicht zulassen, dass uns das einfach so davonschlüpft. Wir müssen die Wahl ganz bewusst für unsere Kinder, unsere Gemeinschaft und für uns selbst treffen. Warum? Direkte Erfahrung in der Natur ist ursprüngliches Lernen. Wir Menschen sind zu dem geworden, was wir sind, weil wir Hunderttausende von Jahren im Freien gelebt haben. So wie ein Baby nach der Geburt einfach zu atmen beginnt und sich sein Körper auf die neue sauerstoffhaltige Umgebung einstellt, so sind die Körper und Gehirne mit Millionen eingebauten neurologischen Verbindungen zur Umwelt ausgestattet, die nur darauf warten, aktiviert zu werden. Um zu gesunden und voll funktionsfähigen Menschen heranzuwachsen und auch so zu bleiben, benötigen wir ausreichend Zeit, in der wir mit der Natur interagieren und spielen, in ihr neugierig, wachsam und lebendig sein können und dabei entdecken, wie wir dort hineinpassen und wie wir mit unserer biologischen Welt verbunden sind.“

Ausführlicher beschreiben diese und andere Themen die Bücher, die wir Ihnen unter „Literaturhinweise“ ans Herz legen. Vor allem Ulrike Fokken beschreibt in ihrem Buch „Wildnis wagen“ sehr anschaulich und aus eigener Erfahrung die Wege in und mit der Natur. Sie zeigt außerdem, was Kinder „da draußen“ lernen können, um damit auch ihren Weg in der heutigen Berufswelt zu finden.

Um es mit den Worten des Philosophen Andreas Weber zu sagen: Unsere Kinder brauchen

„MEHR MATSCH!“

Organisation

Rat der Einrichtung

Der Rat der Einrichtung setzt sich zusammen aus den Gruppenleitern/-innen, den Elternvertretern der jeweiligen Gruppen und dem Träger (hier Vereinsvorstand).

Der Rat der Einrichtung trifft sich etwa dreimal pro Jahr.

Elternvertreter

Die Eltern jeder Gruppe wählen jeweils zwei Personen aus ihrem Kreis als Elternvertreter. Sie bilden das Bindeglied zwischen den Eltern und den Erzieherinnen.

Beim Rat der Einrichtung vertreten sie die Elternschaft.

Die Waldkindertagesstätte Knechtsteden ist nach dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz) eine zweigruppige Einrichtung mit 40 Plätzen. Die Gruppen der Wildbienen und Waldmäuse sind in der Regel mit jeweils 20 Kindern (ab zwei Jahren bis zur Einschulung) mit je drei pädagogischen Fachkräften im Wald.

Unsere jüngsten acht Kinder (U3) gehen in ihrem ersten Dreivierteljahr nach dem „Nestmodell“ mit zwei pädagogischen Fachkräften als Gruppe der Feldhasen separat in den Wald. In dieser Zeit reduziert sich die Gruppenstärke der Wildbienen und Waldmäuse auf jeweils 16 Kinder mit je zwei Erzieherinnen. Die Feldhasen werden nach etwa einem Dreivierteljahr in die anderen Gruppen integriert. Jeweils eine Erzieherin der Feldhasen begleitet die Kinder in ihrer Eingewöhnungszeit bei den Wildbienen oder Waldmäusen.

Die Füchse , unsere Vorschulkinder, gehen einmal wöchentlich gemeinsam in den Wald. Sie sind keine eigenständige Gruppe, sondern gehören zu den Wildbienen und Waldmäusen.

Jede Gruppe arbeitet und handelt nach den Richtlinien unserer Konzeption und den gesetzlichen Bestimmungen. Darüber hinaus gibt es Projekte und Themen, die aus Wünschen, Bedürfnissen und Interessen der Kinder heraus entstehen. Außerdem gibt es zu verschiedenen Gelegenheiten gemeinsame spontane oder geplante Aktivitäten.

Erziehungspartnerschaft und Informationsaustausch

Die Erzieherinnen begleiten die Kinder gemeinsam mit den Eltern ein Stück auf ihren Lebenswegen. Eltern und Erzieherinnen finden sich in einer gemeinsamen Erziehungspartnerschaft zusammen. Neben den jährlichen Dokumentationsgesprächen findet auch ein Austausch wichtiger Informationen durch kurze Gespräche beim Bringen und Abholen der Kinder statt.

Weitere Informationen gibt es über unsere eigene Kindergartenzeitung „Waldecho“, die etwa drei- bis viermal pro Jahr erscheint. Die Kommunikation erfolgt außerdem über Aushänge, Telefon, E-Mail, Elternbriefe oder während der unterschiedlichen Feste.

Informationen

Unser Atelier sind Räumlichkeiten, die wir auf dem Klostergelände angemietet haben. Es wird von Kindern, Erzieherinnen und Eltern zum Mittagessen und für andere Aktivitäten genutzt. Die Kinder verbringen ihren Vormittag aber in der Regel nur im Freien, ausgenommen bei Sturm, Gewitter oder ähnlich widrigem Wetter.

Im Eingangsbereich werden die Jacken, Schuhe und Rucksäcke abgelegt. Der große Raum dient den Kindern als Essraum für das Mittagessen. Er kann aber auch von den Gruppen für verschiedene Aktivitäten genutzt werden.

Der Schlafraum dient den U3-Kindern als Ruheraum. Es sind acht Betten vorhanden, in denen die Hasenkinder sich nach einem spannenden Vormittag im Wald ausruhen können. Die Waschbecken und Toiletten sind kindgerecht. Auf den Wickeltisch führt eine kleine Treppe, so dass die Erzieherinnen die Kinder nicht heben müssen.

Insgesamt bieten wir in der Waldkindertagesstätte Knechtsteden 40 Betreuungsplätze an:

  • 8 Plätze für Kinder von 2 – 3 Jahren (Betreuungszeit: 7.15 – 14.15 Uhr – 35h/Woche)
  • 12 Plätze für Kinder ab 3 Jahren (Betreuungszeit: 7.15 – 14.15 Uhr – 35h/Woche)
  • 20 Plätze für Kinder ab 3 Jahren (Betreuungszeit: 7.15 – 16.15 Uhr – 45h/Woche)

Die Platzvergabe erfolgt in der Regel zum 1. August.

Voraussetzung für einen Betreuungsplatz in unserer Einrichtung ist die Mitgliedschaft im Verein Waldkinder Knechtsteden e.V.

Die Kindergartenplätze werden in der Stadt Dormagen über den „Kita-Navigator“ vergeben. Bitte beachten Sie, dass Sie sich zusätzlich im Kita-Navigator anmelden müssen und alle notwendigen Informationen eintragen.

>> Kita-Navigator Dormagen

Mittagessen

Wir bieten täglich ein Mittagessen an. Das Essen wird von einem ortsnahen Caterer geliefert. Im Moment kostet das Mittagessen pro Tag und Kind 3,10 €.

Das Mittagessen kann jeweils für die kommende Woche bzw. flexibel für einzelne Tage nach Bedarf gebucht werden

Start in den Kindergarten-Alltag

Den größten Teil der neuen Kinder (ca. acht Kinder pro Jahr) heißen wir ab einem Alter von zwei Jahren bei den Feldhasen willkommen. Einen kleineren Teil (ca. zwei bis vier Kinder) begrüßen wir ab drei Jahren in den Gruppen der Wildbienen und Waldmäuse.

Feldhasen (Zwei- bis Dreijährige):

Das Kindergartenjahr beginnt auch bei den Feldhasen jedes Jahr im August nach unserer Sommerschließungszeit. Die behutsame Eingewöhnung ist nach dem „Berliner Modell“ ausgerichtet, kindorientiert und bindungsbeachtend.

Für die Eingewöhnung sollte ausreichend Zeit eingeplant werden. Diese Phase ist von Kind zu Kind unterschiedlich und kann mehrere Tage oder aber Wochen in Anspruch nehmen. Eine Bezugsperson muss das Kind in dieser Zeit unbedingt begleiten.

Die ersten drei Tage dienen dem gegenseitigen Kennenlernen und einer ersten vorsichtigen Kontaktaufnahme der Erzieherinnen zum Kind. Trennungssituationen sollten in dieser ersten Phase vermieden werden. Nach einigen Tagen kann eine erste Verabschiedung der Eltern stattfinden, entscheidend sind die Signale des Kindes. Der Zeitpunkt dazu erfolgt in Absprache mit den Erzieherinnen, denn für diesen Übergangsmoment benötigt ihr Kind eine direkte Bezugsperson, die es achtsam begleitet. Die Reaktion dieser ersten Trennungsphase bietet Aufschluss für die weiteren Schritte.

Jedes Kind leistet in der Eingewöhnung Großes, eine entscheidende Lernaufgabe ist „Mama/Papa kommt wieder“. Es baut Beziehungen auf, erlebt andere Kinder und neue Gruppenabläufe und gleichzeitig macht es elementare Erfahrungen im Naturraum. Mehr Informationen finden Sie in unserem Infoheft für die Zeit bei den Feldhasen.

Wildbienen und Waldmäuse (Drei- bis Sechsjährige)

Die Kennenlern- und Eingewöhnungszeit gestaltet sich bei den Wildbienen und Waldmäusen kompakter als bei den Feldhasen – was der fortgeschrittenen Entwicklung der Ü3-Kinder entspricht. Die Kinder haben an zwei Hospitationsvormittagen von 8.30 Uhr bis 13 Uhr die Möglichkeit, ihre Gruppe und die Erzieherinnen vor dem eigentlichen Kindergartenstart im Wald kennenzulernen. Dabei werden sie von jeweils einem Elternteil begleitet. Kinder und Eltern werden ihren Möglichkeiten und der Situation entsprechend in den Tagesablauf einbezogen.

Start des Kindergartenjahres

Das Kindergartenjahr beginnt nach Vorgabe des Gesetzgebers am 1. August. Sollte der Tag in die Sommerschließungszeit der Waldkindertagesstätte Knechtsteden fallen, liegt für unsere Kinder der Kindergartenstart entsprechend später.

Ab dem Start ins neue Kindergartenjahr werden die Kinder jeden Morgen zum Treffpunkt (Spielplatz) in die Waldkindertagesstätte gebracht. In Anlehnung an das „Berliner Modell“ (Phasen der Eingewöhnung und des Abschieds zu Beginn der Betreuung in einem Kindergarten) hat es sich in der Eingewöhnungszeit bewährt, dass ein Elternteil in den ersten Tagen ein wenig mehr Zeit mitbringt, um das Kind seinen Bedürfnissen entsprechend zu begleiten. Mutter oder Vater können ihr Kind in den ersten Tagen mit in den Wald begleiten. Das Kind trägt seinen Rucksack von Anfang an selber. Die Eltern lösen sich im Laufe des Tages von der Gruppe. Ob dieser Zeitpunkt auf dem Waldplatz, beim Morgenkreis oder bereits am Spielplatz ist, entscheiden die Eltern in Absprache mit den Erzieherinnen. In der Regel benötigt das Kind aber schon nach wenigen Tagen kaum noch Zeit, um sich von seinen Eltern loszulösen. Eine kurze Verabschiedung reicht dann völlig aus.

U3-Betreuung in der Waldkindertagesstätte

Unsere Waldkindertagesstätte bietet 8 Betreuungsplätze für Kinder im Alter von 2 – 3 Jahren (35h/Woche). Die U3-Kinder können von 7.15 – 14.15 Uhr betreut werden (mit optionalem Mittagessen und Mittagsschlaf nach Bedarf).

Da die Frage nach dem exakten Aufnahmealter immer wieder auftaucht, wollen wir die rechtliche Lage hier kurz Erläutern: Für alle Kinder, die zum 1. August einen Kindergartenplatz bekommen, gilt als Stichtag für das Alter der 1. November, das bedeutet die Kinder werden bis zum Stichtag zwei Jahre alt, bzw. nach dem Stichtag drei Jahre alt.

Die Feldhasen

Die U3-Kinder gehen in ihrem ersten Dreivierteljahr nach dem „Nestmodell“ mit zwei pädagogischen Fachkräften als Gruppe der Feldhasen separat in den Wald.

In dieser Gruppe gehen wir speziell auf die Bedürfnisse der Zweijährigen ein:

  • Im Kindergartenalltag kommen altersgerechte Rituale, Lieder und Spiele zum Einsatz, die den Kindern Geborgenheit und ein Gemeinschaftsgefühl vermitteln sollen.
  • Der günstige Betreuungsschlüssel (2 Erzieherinnen für 8 Kinder) ermöglicht es uns, jedem Kind ganz individuell die benötigte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
  • Die Hasenkinder steuern mit ihren Erzieherinnen anfangs nur nahegelegene Plätze im Wald an. Nach und nach werden die Kinder dann auch an größere Wegstrecken herangeführt.
  • Zudem kehren die U3-Kinder schon um 12 Uhr (eine Stunde vor den größeren Kindern) mit ihren Erzieherinnen aus dem Wald zurück, um im Atelier zu Mittag zu essen. Anschließend können Sie sich im Ruheraum zum Mittagschlaf zurückziehen.
  • Die Feldhasen werden in den letzten Monaten des ersten Kindergartenjahres sanft in die anderen Gruppen integriert. Jeweils eine Erzieherin der Feldhasen begleitet die Kinder in ihrer Eingewöhnungszeit bei den Wildbienen oder Waldmäusen.

Vorschularbeit

Häufig taucht bei Eltern die Frage auf: Bereitet ein Waldkindergarten mein Kind ausreichend auf die Schule vor? Die Erfahrungen der ehemaligen Waldkinder und Waldeltern haben gezeigt, dass sich die Kinder in der Schule genauso einleben wie Kinder, die Regelkindergärten besucht haben.

Dr. phil. Peter Häfner hat zu diesem Thema eine wissenschaftliche Untersuchung durchgeführt. Er hat an der Universität Heidelberg über „Waldkindergärten und Schulfähigkeit von Kindern“ promoviert und kam zu folgendem Ergebnis:

„Kinder, die einen Waldkindergarten besucht haben, stellen eine hoffnungsvolle Schülergruppe dar. Im Schnitt verfügen sie über eine eloquente Ausdrucksweise und zeichnen sich beispielsweise auch im musischen Bereich durch hohe Leistungsfähigkeit aus. Sowohl hinsichtlich der Fantasie und Kreativität als auch in der Mitarbeit im Unterricht, dem sozialen Verhalten und ihrer Motivation bringen sie gute schulische Voraussetzungen mit.“

„Die Füchse“ – Unsere Vorschulkinder

Die Kinder unserer Einrichtung, die sich in ihrem letzten Kita-Jahr befinden, nehmen zu gleichen Zeiten gemeinsam an den Maßnahmen und Aktionen der Schulvorbereitung teil. Um ihre besondere Position im Gefüge der WaldKindertagesstätte Knechtsteden hervorzuheben, bekommen sie in unserer Einrichtung als besondere Gruppe von Kindern einen eigenen Namen: „Die Füchse“

Die Füchse haben, basierend auf ihren reichhaltigen Erfahrungen und ihrem vermehrten Wissen sowie ihrem Alter und Entwicklungsstand, mehr Rechte, aber auch mehr Pflichten. So agieren sie in ihren jeweiligen Gruppen z.B. als Streitschlichter, als Helfer der Kleinsten, als „Aufräumpolizei“, usw.

Bei uns in der Waldkindertagesstätte Knechtsteden fängt die vorschulische Bildung nicht erst im letzten Kindergartenjahr an. In unserem pädagogischen Verständnis beginnt dieser Entwicklungsprozess im weitesten Sinne bereits am ersten Lebenstag eines jeden Kindes in seinem Zuhause auf dieser Welt. Dieses Lernen, Erfahren und Vorbereiten im Leben und hier insbesondere auf die Schule führen wir in unserer Einrichtung ab dem ersten Kindergartentag weiter. Es geht uns hierbei um ein Lernen mit allen Sinnen und darum, wie die Kinder dabei ihre Kompetenzen (Selbstbewusstsein, Selbstständigkeit, Selbstwertgefühl, Selbstorganisation, etc…) für ein erfolgreiches Leben ausbilden können.

Die Ziele, die wir in Bezug auf die Schul- und Lebensfähigkeit der Kinder erreichen wollen, decken sich naturgemäß mit den im Punkt „Definition Schulfähigkeit“ aufgeführten Aspekten.

Diese Eigenschaften sind unseres Erachtens das beste Rüstzeug, das wir den Kindern auf ihrem weiteren Weg in die Schule und das Leben aus unserem Waldkindergarten mitgeben können.

„Schulfähigkeit bedeutet, neue und unbekannte Anforderungen aufgrund einer stabilen Selbstsicherheit neugierig und angstfrei aufzugreifen und mit Interesse und Konzentration nach einer Lösung zu suchen, um diese zu finden.“ (Häfner)

Man unterscheidet dies hierbei in folgenden Aspekten:

  • Emotionale Schulfähigkeit: Ausgeglichenheit, Stressbewältigung, Zuversicht, Vertrauen, Selbstregulation
  • Kognitive Schulfähigkeit: Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer, Erfahrungshungrigkeit, Denkfreude, Logik, Sprachfähigkeit
  • Soziale Schulfähigkeit: Kontaktfreude, Beziehungsfähigkeit, Toleranz, Einhaltung von Werten und Normen
  • Motorische Schulfähigkeit: Reaktionsfähigkeit, Koordinationsfähigkeit, Fein- und Grobmotorik